Düsseldorfer Rheinturm – Like a boss ;-)

Der Rheinturm in Düsseldorf ist im Medienhafen so schwer zu übersehen, dass er nicht nur Teil der Hafensilouette mitsamt den Gehry-Bauten ist, sondern auch das natürliche Besuchsziel der Touristen.

Auf 168 Meter Höhe finden sich die meisten Gäste der Stadt an den geneigten Panoramafenstern der Aussichtsebene wieder und haben mit etwas Glück eine überragende Fernsicht. Mit etwas Pech – würde der „Düsseldorfer anundfürsich“ wohl sagen – sogar bis Köln. Bei einem Eintritt von (derzeit) 9 Euro ein Vergnügen, dass sich die Einheimischen eher dann gönnen, wenn Gäste von auswärts da sind. Mancher – so munkelt man – sei auch nur bei genau dieser Gelegenheit oben gewesen, um der Cousine „seine Stadt“ zu zeigen. Und – wie so oft im Flugzeug gehört – sich über die Miniaturisierung der Realität, aus dem man sich hier hinauf katapultiert hat, verwundern.

Die Aussicht aus dem Rheinturm ist großartig
Die Aussicht aus dem Rheinturm ist großartig

So scheint es dann auch auf den ersten Blick nicht very „local“ zu sein, genau diesen Ort aufzusuchen. Doch wie in vielen Geschichten, verändert sich Szenerie und Situation mit dem Einbruch der Dunkelheit.

Eine dieser Verwandlungen betrifft die Aussichtsebene mit seinem gut zu reinigenden Boden aus Steinfliesen und dem Charme einer mittleren Wartehalle. Zum Abend hin wird daraus eine Bar mit leicht kühlem Neonflair und atemberaubenden Ausblick. Auch wenn es etwas retro scheint: Man kann sich in diesem Moment dem Gefühl der Großstadt nicht entziehen, die draußen bzw. zu den Füßen unaufhörlich blinkt, leuchtet und sich bewegt. Nur manchmal kommt einem noch der Gedanke an eine Spielzeuglandschaft, der am Tage gelegentlich durch den Kopf schießt. man muss – zugegebenerweise – das Kühle und Glatte mögen. Weil auch die Dunkelheit und einige bunte Neonröhren aus einem Wartesaal keine Kuschelhöhle machen. Aber wer beim Anblick des Ausblicks auf den Fußboden oder an die Decke schaut, dem ist nicht zu helfen. Also besser die Stühle und Hocker zum Fenster gedreht und Gespräche wie Musik im Hintergund sich ebenfalls verwandeln lassen. Wie Tom Petty einst sagte „like wWaves crashing on the beach“.

So versucht dann auch der geneigte Schreiber den Eintritt zur Aussicht nicht als Gebühr für einen recht schnellen Fahrstuhl zu sehen. Sondern vielmehr als Ticket für ein coolen Club. Auch wenn das schwer fallen mag. Auf der anderen Seite werden nur dienjenigen von eben dieser Aussicht begeistert sein, die etwas Fantasie mitbringen.

Wer diese Etage nur vom Tage kennt, dem sei der Besuch bei Nacht empfohlen. Vorzugsweise an einem Wochenende, wenn ein paar menschen mehr unterwegs sind, die zum Flair beitragen können und die Ebene die Chance hat, sich den Namen „Bar & Lounge M 168“ zu verdienen. Vielleicht für Gäste auch dann, wenn man schon einen oder mehrere Tage „Altstadt“ hinter sich hat und nach reichlich Bier und lauter Musik etwas entspannen muss oder will.

Der Weg zum Turm ist so oder so zu Fuß von der Altstadt her empfohlen, ob tags oder nachts. Gerade abends wird die versprochene Entschleunigung schon ab dem Burgplatz beim Anblick des großen und breiten Flusses einsetzen. Der Gang über die Promenade tut sein übriges.

 

Adresse:

Günnewig Rheinturm
Stromstraße 20
40221 Düsseldorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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