Wanderer kommst Du nach Essen…

Eine Stadt mit dem Namen einer Tätigkeit hat es nicht leicht. Abgesehen von unzähligen (meist schlechten) Witzen, hat sie auch auch bei der üblichen Google-Suche nicht leicht. Da wo sich andere Städte schnell mal interessant machen können, verschwindet sie mit etwas Pech hinter Foodportalen.

Die Stadt selbst ist weniger für Essen, als vielmehr für Einkaufen bekannt. (Sowas meine ich mit schlechten Witzen. Es lädt dazu ein.)  bereits am HBF wird der Reisende (in meinem Falle) mit dem Hinweis „Essen- Die Einkaufsstadt“ begrüßt. Und so startet bereits an der Tür des Bahnhofes die Fußgängerzone.

Und wirklich ist das „Shoppen“ an einem schönen Tag in ebenjener Fußgängerzone gut möglich. Dank Franchising etc. hat es keinen Mangel an den immergleichen Ketten und Geschäften. Hier sind sie, ähnlich der Zeil oder der Mö, nett hintereinandergereiht. Und in manchen Ecken findet sich sogar etwas Ungewöhnliches, wie etwa ein Lego-Shop.

Dank Grillo-Theater, Theater im Rathaus, Kino und Restaurants verfällt die Fußgängerzone auch am Abend nicht ganz der Geschäftsschluss-Trübsal.

Wer weiter in Richtung Pferdemarkt durchgeht, wird bald den nachlassenden Glanz der Einkaufsmeile wahrnehmen. Statt Top-Mode wird nun eher Billig-Mode angeboten und so mancher Laden ist an der Grenze zwischen offen und geschlossen. Oft scheint nur die Bereitschaft, letzeres anzuerkennen zwischen beiden Zuständen zu liegen.

Essen ist eben – noch – eine Großstadt und deutlich attraktiver als viele drumherum, die ihre Innenstädte durch CentrOs oder dergleichen dem Untergang preisgegeben haben. Und gut zu erreichen ist es auch. Kurzum: Wer shoppen als Vergnügen empfindet und nicht als die Last neue Kleidungsstücke zu erwerben, ist hier sicher gut aufgehoben.